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Zentralklinik Bad Berka | 06.12.2023

4.000ster Patient mit einer TAVI

Bad Berka, 6. Dezember 2023 --- Am Herzzentrum der Zentralklinik Bad Berka ist der 4.000ste Patient mit einer TAVI erfolgreich therapiert worden. Der 77-Jährige aus dem Landkreis Gotha konnte bereits nach vier Tagen nach Hause entlassen werden. Die sogenannte TAVI, Transkatheter-Aortenklappen-Implantation, ist der minimal-invasive Ersatz der Aortenklappe des Herzens in einem Katheterverfahren, typischerweise durch die Blutgefäße der Beine. Für viele Patienten und Patientinnen ist es die Alternative zur Operation am offenen Herzen. In den letzten 13 Jahren entwickelte sich das Herzzentrum der Zentralklinik zu einem der führenden deutschen Zentren bei der Durchführung kathetergestützter Herzklappenbehandlungen. „Wir arbeiten in einem großen Team, zu dem Kardiologen, Herzchirurgen, Anästhesisten, Kardiotechniker und spezialisierte Pflegekräfte gehören. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht es, das beste Behandlungskonzept für jeden einzelnen Patienten zu finden“, erklärt Dr. Thomas Kuntze, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie.

Die Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) ist ein minimal-invasives Verfahren. Dabei wird die Herzklappenprothese über einen Katheter eingeführt, hauptsächlich über die Leistenarterie. Der Eingriff wird am schlagenden Herzen, in der Regel in Lokalanästhesie, durchgeführt. Dieses Verfahren ist seit mittlerweile 21 Jahren etabliert und wurde durch klinische Erfahrungen und wissenschaftliche Studien weiterentwickelt. Die Risikoabschätzung ist heute nur noch eines von mehreren Kriterien auf dem Weg zur Therapieentscheidung zwischen operativem und interventionellem Aortenklappenersatz (TAVI). Zusätzlich kommen in den Beratungen des Heart-Teams das Lebensalter, anatomische Verhältnisse, die Lebenszeiterwartung, die Haltbarkeit der Prothesen und letztendlich auch der Patientenwunsch zum Tragen.

„Herzklappenerkrankungen sind bei älteren Menschen keine Seltenheit. Einer von acht über 75-Jährigen erkrankt beispielsweise an einer Aortenklappenstenose. Für jeden Patienten die individuell richtige Therapie zu finden, ist essentiell. Dabei ist uns wichtig, dass wir Menschen mit einer Klappenerkrankung und nicht nur eine Klappe behandeln“, so Prof. Harald Lapp, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin.

2020 ist die Zentralklinik als nationales TAVI-Zentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert worden. Jährlich werden circa 500 Patienten mit einer TAVI therapiert. Erst im Oktober dieses Jahres hatte das Team als eines der ersten Herzzentren in Deutschland und als einzige Klinik in Thüringen die neueste Generation der katheterbasierten Aortenklappen-Prothesen (TAVI), „Evolut FX“, implantiert. Dieser Prothesentyp erhielt wenige Wochen zuvor die europaweite CE-Zulassung. „Das neue TAVI-System ist die neueste und sicherste Methode für Patienten mit zum Beispiel schwer verkalkten Gefäßen und insbesondere bei Aortenklappenverkalkungen. Das neue System arbeitet u. a. mit integrierten Röntgenmarkern, die als Orientierungspunkte dienen, um die Aortenklappe optimal zu platzieren und auszurichten“, erklärt Dr. Philipp Lauten, Leitender Oberarzt an der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin und Leiter des Bereichs der interventionellen Behandlung für Herzklappenerkrankungen.

Neben den TAVI-Eingriffen steigt auch die Zahl der Katheterbehandlungen an der Mitral- und Trikuspidalklappe.

Erst im vergangenen Jahr wurde die Zentralklinik vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) als eine von 13 Kliniken in Deutschland mit der niedrigsten Sterblichkeit und den geringsten Komplikationen bei TAVIs ausgezeichnet.

© Delf Zeh/Zentralklinik

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