Bad Berka/Erfurt, 23. Februar 2017 --- Die Veranstaltungsreihe „Freche Fragen an Chefärzte“ der Zentralklinik Bad Berka startet heute im Haus Dacheröden in Erfurt. Bei der Auftaktveranstaltung antwortet der Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie Ass. Prof. Mootaz Shousha auf Fragen zum Thema „Rückenschmerzen – wenn die gelbe Salbe aus der Apotheke nicht hilft – was kann man tun?“. Behandelt werden u. a. Warnsignale, Massagen, Pflaster und der Moment, in dem Rückengeplagte einen Arzt aufsuchen sollten.
Als Vorgeschmack 5 Fragen an Prof. Shousha:
Es scheint, als seien wir ein Volk voller Menschen, die an „Rücken“ leiden. Können wir nicht mehr richtig laufen, nicht mehr richtig heben, sind viele Menschen generell nicht fit genug?
Mootaz Shousha: Im Vergleich zu unseren Vorfahren stimmt das vielleicht, wenn man bedenkt, wie wenig körperlich die meisten von uns arbeiten. Wer nur am Schreibtisch sitzt, kann keine Muskeln aufbauen, eben auch keine Rückenmuskulatur.
Gerade auch immer jüngere Menschen klagen über Rückenschmerzen. Liegt das auch daran, dass viele Kinder bis zur Klassentür gefahren werden, sich selbst zu wenig in ihrer Freizeit bewegen und der Schulsport nur noch eine untergeordnete Rolle spielt?
Mootaz Shousha: Leider hat sich der Lifestyle in den letzten Jahren negativ geändert. Auch die Freizeit verbringt man heutzutage vor dem Computer oder Smartphone. Das ist jedoch kein Naturgesetz. Wir können und müssen da etwas ändern, denn mehr Bewegung tut Kindern, aber auch Eltern und natürlich auch den Großeltern gut.
Haben dicke Fitte mehr Rückenschmerzen als dünne Bequeme?
Mootaz Shousha: Da spielen mehrere Faktoren mit. Das Gewicht ist nur eine davon. Fakt ist aber eins: Bequeme Übergewichtige tragen ein höheres Risiko.
Küchenpsychologisch gesehen können Rückenschmerzen auch auf psychische Probleme deuten, manche „ertragen“ etwas nicht mehr und die Psychosomatik schlägt zu. Wo ist die Grenze zu körperlichen, ernst zunehmenden Erkrankungen?
Mootaz Shousha: Natürlich, negativer Stress kann Rückenprobleme akut verstärken.
Wann muss ich als Rückengeplagter sofort zum Arzt, Hypochonder mal ausgenommen?
Mootaz Shousha: Ab einem bestimmten Alter zwickt es mal hier und mal dort. Ernst wird es, wenn der Rückenschmerz bleibt, sich verstärkt, wenn es anfängt ins Bein zu ziehen, wenn Taubheitsgefühle hinzukommen oder die Blase nicht gut funktioniert. Dann muss man zum Arzt. Die meisten Patienten haben da ein gutes Gefühl, Hypochonder mal ausgenommen.
Veranstaltung „Freche Fragen an Chefärzte“ zum Thema:
„Rückenschmerzen – wenn die gelbe Salbe aus der Apotheke nicht hilft – was kann man tun?“.
23.02.2017 | 19.00 Uhr | Kultur: Haus Dacheröden
Insgesamt 10 Veranstaltungen der „Frechen Fragen an Chefärzte“ werden im Haus Dacheröden in diesem Jahr angeboten (jeweils am letzten Donnerstag im Monat, Ausnahme ist der Mai: 18.05.2017).
Alle Informationen und Termine erhalten Sie in unserem Jahresüberblick. [Flyer ansehen...]