Höchste Kompetenz bei schwierigen Entscheidungen – Prof. Kay Mursch als Trainer und Ethikberater zertifiziert
Bad Berka, 18. März 2024 --- Der Vorsitzende des Ethikkomitees der Zentralklinik, Prof. Dr. med. Kay Mursch, hat von der Akademie für Ethik in der Medizin das K3 Zertifikat erhalten. Damit wurde die höchste Qualifikationsstufe als Trainer für Ethikberater erreicht. Dieses Zertifikat wurde in Deutschland bislang erst 94 mal vergeben und erfordert eine umfangreiche praktische und theoretische Ausbildung.
„Die Möglichkeiten der modernen Medizin sind vielen Patienten eine große Hilfe und retten Leben. Doch im medizinischen Alltag ergeben sich auch Behandlungssituationen, die ethische Fragen nach moralisch angemessenen medizinischen und pflegerischen Therapien aufwerfen. Unser Ethikkomitee leistet seit 2007 unter meiner Leitung Unterstützung bei diesen Fällen. Mir ist es ein besonderes Anliegen, viele Ärzte und Pflegekräfte zu diesem Thema zu schulen und eine Sensibilität dafür zu prägen, dass es bei manchen Entscheidungen kein absolutes „Richtig“ oder „Falsch“ gibt, sondern individuelle, wertanschauliche Aspekte respektiert werden müssen“, erklärt Prof. Kay Mursch von der Klinik für Neurochirurgie.
Bis zu zehn Mal im Jahr werden an der Zentralklinik Ethikberatungen erbeten. Dabei geht es z. B. um eine Patientenverfügung, deren Umsetzung Probleme bereitet, wenn Angehörige nicht wissen, ob der Patient eine Weiterbehandlung noch gewollt hätte, oder wenn Pflegekräfte oder Ärzte ein ethisches Problem beim Fortsetzen oder Beenden einer Therapie haben.
Des Weiteren werden interne Leitlinien, beispielsweise zur Begleitung Sterbender erstellt und regelmäßige Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgehalten.
„Die Beratung findet immer auf Anfrage statt. Wir treffen als Ethikkomitee auch keine Entscheidungen, sondern wollen auf der Suche nach einer fachlich und menschlich verantwortbaren und auch Sicht des Patienten sinnvollen Lösung suchen. Natürlich verbleibt die Verantwortung für die Behandlung immer bei den jeweiligen Teams“, so Prof. Dr. Kay Mursch.
