Bad Berka, 18. September 2020 --- Die Zentralklinik Bad Berka plädiert für einen sensibleren Umgang mit Medikamenten. Zum „Tag der Patientensicherheit“ warnt die Leitende Apothekerin Dr. Grit Berger vor dem falschen Umgang mit Medikamenten. „Überdosierungen und Fehlmedikation sowie Doppeltherapien könnten vermieden werden“, erklärt Dr. Berger. Deutschlandweit sterben jährlich bis zu 30.000 Menschen an arzneimittelbezogenen Problemen.
An der Zentralklinik gibt es seit 15 Jahren die thüringenweit einmalige Medikamentenanamnese. „Wenn die Patienten zu uns kommen, nehmen sie im Durchschnitt acht verschiedene Medikamente. Es wird überprüft, ob es Wechselwirkungen unter den Arzneimitteln oder zu den geplanten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen gibt. Diese Prüfung hat vielen Patienten durchaus unangenehme Folgen erspart“, so die Apothekerin.
Rund 15.000 Patienten profitieren jährlich von der Medikamentenanamnese.
„Wenn sich Patienten unsicher sind, sollten sie unbedingt mit ihrem Arzt oder auch mit dem Apotheker ihres Vertrauens sprechen. Einfach Medikamente abzusetzen, kann ebenso negative Folgen haben, wie die falschen Medikamente zu nehmen“, fasst Dr. Grit Berger zusammen.
Jeder Patient der Zentralklinik erhält täglich ein automatisch erstelltes Medikamententütchen. Jährlich werden 1,5 Millionen dieser Tütchen ausgegeben. Zukünftig sind auf diesen individuellen Verpackungen auch Codes angedruckt, die mit einem Mobiltelefon abgescannt werden können. Die Patienten erhalten so weitere Medikamenteninformationen. „Seit einem halben Jahr werden auch die Verschreibungen durch die Ärzte bereits digital am Bett des Patienten mit Tablets erfasst. Der Medikationsprozess wird überprüft, jede Änderung validiert und bis zur Entlassung begleitet“, so Dr. Grit Berger.