Bad Berka, 18. August 2023 --- Das Glasdach des Felsengartens im Bettenhaus der Zentralklinik lässt das Tageslicht hinab bis in die unterste Etage – in jene Ebene, wo sich die Palliativstation der Zentralklinik Bad Berka befindet. An diesem ungewöhnlichen Ort finden regelmäßig Kunstausstellungen statt. Nach dreijähriger Pause, bedingt durch die COVID Pandemie, wurde am 09.08.2023 mit einer Vernissage die neue Ausstellung der Künstlerinnen Antje Heise und Cordula Nitschke aus Weimar feierlich mit ca. 50 Gästen eröffnet.
Andrea Rößlers Gitarrenklänge stimmen mit zwei Titeln des Filmkomponisten Hans Zimmer ein auf die wärmende Farbenfreudigkeit der beiden Malerinnen. Chefarzt Dr. Ekkehard Eigendorff verweist nachfolgend in einer kurzen Ansprache auf das Motto der englischen Ärztin und Sozialarbeiterin Cicely Saunders, die als Begründerin der modernen Hospizbewegung und der Palliativmedizin gilt. Es komme darauf an „nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben“. Dies, so Dr. Eigendorff, spiegele auch das Leitbild der 2004 gegründeten Abteilung für Palliativmedizin der Zentralklinik wider und sei auch das Motiv für die regelmäßigen Kunstausstellungen. Die aktuelle Ausstellung „Ahnung vom Wandel“ sei quasi die Nachfolge der im Jahre 2020 erfolgen Ausstellung „Ahnung vom Licht“, welche durch die COVID-Beschränkungen ohne Publikumsverkehr ablaufen musste.
Laudator Mathias Rößler, Dozent an der Weimarer Mal- und Zeichenschule, führt die beiden Künstlerinnen wortgewandt ein: Die beiden verbinde so manches wie Geburt in Halle, Architekturstudium in Weimar, Leben und Wirken in der Klassikerstadt, das Erweitern ihres kreativen Horizonts mit Gastsemestern und Kunstseminaren, aber auch das Ablehnen von Auftragswerken.
„Malerei ist für mich mystischer Ausdruck des Unaussprechlichen“, sagt Cordula Nitschke und sieht darin durchaus einen Bezug zu dieser Vernissage in der Bad Berkaer Klinik. Malen sei „wie Leben und Sterben“, ergänzt sie, „alle meine Bilder entstehen aus dem Moment heraus, oft nicht wissend welcher Schritt folgt.“
Für Antje Heise ist ein wichtiger Impuls des Malens, mit den Farben ihrer Bilder „Wärme, Licht und Sonne zu veranschaulichen und zum Träumen anzuregen“. Exemplarisch dafür stehe ihr Gemälde „Blütenzauber“.
Das wird inzwischen – so wie die anderen Bilder auch – interessiert von Gästen und Freunden der Künstlerinne, Patienten, Besuchern und Mitarbeitern der Zentralklinik begutachtet.
Die Ausstellung „Ahnung vom Wandel“ ist noch bis Ende des Jahres auf der Palliativstation zu sehen – auch externe Besucher sind herzlich willkommen.