Das schonende Behandlungsverfahren sorgt bei den meist älteren Patienten für eine schnellere Erholung nach dem Eingriff und weniger Schmerzen
Bad Berka, 30. März 2016 --- Das Herzzentrum der Zentralklinik Bad Berka hat vor einigen Tagen zum 1000. Mal einen Patienten mit dem sogenannten „TAVI“-Verfahren (Transcatheter Aortic Valve Implantation = kathetergestützte Implantation einer Aortenklappe) behandelt. Vor allem ältere und schwerkranke Patienten mit einer Verengung der Aortenklappe profitieren von dem schonenden Eingriff über einen kleinen Zugang „am schlagenden Herzen“. Die Aortenklappe ist die Herzklappe, durch die das Blut aus der linken Herzkammer gepumpt wird.
Bei dem TAVI-Verfahren wird eine zusammengefaltete Aortenklappe aus einem Gerüst und biologischem Segelmaterial auf einem Katheter vorbereitet und meistens durch die Beinarterie (alternativ auch über die Herzspitze oder ein Aortenbogengefäß) eingeführt. Wenn sich die Klappe an der richtigen Position innerhalb der alten nur noch schlecht funktionierenden Klappe befindet, wird die neue Klappe hier entfaltet und die alte Klappe dadurch außerhalb in die Wand gepresst.
„Seit 2009 führen wir diese TAVI-Prozeduren an der Zentralklinik Bad Berka durch. Hierbei stehen Herzchirurgen, Kardiologen und Anästhesisten gemeinsam in einem speziell ausgestatteten OP-Saal mit integriertem Herzkatheterplatz (Hybrid-OP) und arbeiten Hand in Hand. Vor allem für unsere älteren Hochrisikopatienten ist diese neue Methode ein Segen. Im letzten Jahr haben wir 250 derartige Eingriffe durchgeführt.“ erklärt der Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie Dr. Thomas Kuntze.
Durch die wiederhergestellte normale Aortenklappenfunktion können die Lebensqualität verbessert und die Lebenserwartung erhöht werden.
Welches Verfahren im Einzelfall zur Anwendung kommt, wird für jeden Patienten im Herzteam aus Kardiologen und Herzchirurgen besprochen.
„Behandlungen dieser Art profitieren von unserer engen interdisziplinären Zusammenarbeit im Herzzentrum. Auf den 1000. Patienten, dem wir mit dieser anspruchsvollen Operation helfen konnten, sind wir stolz“, so Professor Bernward Lauer, Chefarzt der Klinik für Kardiologie.
Die Zentralklinik Bad Berka verfügt über eines der insgesamt zwei Herzzentren in Thüringen (Zentralklinik Bad Berka und Uniklinikum Jena).
In der zum Verbund der RHÖN-KLINIKUM AG gehörenden Zentralklinik Bad Berka arbeiten 1.800 Mitarbeiter. Jährlich werden rund 40.000 Patienten behandelt.