Bad Berka, 28. März 2022 --- Rund 6.000 Menschen werden jährlich in Deutschland behandelt, weil sie an Tuberkulose erkrankt sind. Symptome zu erkennen und hygienisch zu handeln, sei auch bei dieser in Deutschland seltenen Erkrankung wichtig. „Tuberkulose gehört weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Rund 10 Millionen Menschen erkranken jährlich, ein Zehntel stirbt daran“, erklärt der Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Dr. Michael Weber, anlässlich des Welttuberkulosetages.
Die früher Schwindsucht genannte Erkrankung wird durch Bakterien hervorgerufen, die die Lunge befallen. Insbesondere immungeschwächte Menschen sind gefährdet. Symptome für Tuberkulose sind Husten, Gewichtsverlust, Müdigkeit, leichtes Fieber oder Nachtschweiß. „Länger anhaltender Husten sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Um die Ursache herauszufinden, wird die Lunge geröntgt. Auch andere Lungenerkrankungen können diese Symptome auslösen“, so Dr. Weber.
Wenn bei einem Patienten Tuberkulose diagnostiziert wird, muss das Gesundheitsamt informiert werden. „Das ist insbesondere auch für enge Kontaktpersonen wichtig, damit frühzeitig therapiert wird sowie der Ausbruch der Krankheit und die weitere Verbreitung verhindert werden.
Tuberkulose kann in den meisten Fällen gut mit Antibiotika behandelt werden. „Zunehmend gibt es jedoch Resistenzen. Die multiresistente Tuberkulose ist schwerer zu behandeln und dauert auch wesentlich länger. Generell gilt: Man kann sich vor Ansteckung schützen, indem man Abstand wahrt, wenn Mitmenschen husten. Regelmäßiges Hände waschen und desinfizieren hilft auch bei diesen Erregern“, so Dr. Weber.
Eine Impfung gegen Tuberkulose wird in Deutschland seit 1998 nicht mehr empfohlen.
Die Zentralklinik Bad Berka ist die Nachfolgerin der Sophienheilstätte, in der bereits ab 1898 Tuberkulosepatienten in den „Waldschlafstätten“ behandelt wurden. Noch in den 60er Jahren wurden jährlich tausende Tuberkulosepatienten versorgt.