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Darmspiegelung

Warum sollte eine Darmspiegelung durchgeführt werden?

Eine Darmspiegelung wird mittlerweile als Vorsorgeuntersuchung bei über 55-jährigen Menschen generell zur Krebsvorsorge empfohlen. Eine Darmspiegelung sollte bei unklaren Bauchschmerzen, wenn die Magenspiegelung unauffällig war, bei Blutungen aus dem After, insbesondere auch bei unsichtbaren Blutungen, wenn der Stuhltest positiv ist, durchgeführt werden. Weitere Gründe für die Durchführung einer Darmspiegelung sind lang andauernde Durchfallerkrankungen oder neu aufgetretene Veränderungen des Stuhlganges, z.B. der Wechsel von Verstopfung und Durchfall.

Wie muss man sich auf eine Darmspiegelung vorbereiten?

  • Sie sollten in den Tagen vor der Darmspiegelung eher weiche Kost zu sich nehmen. Auf kernhaltige Nahrung wie Kiwis oder ähnliches sollte verzichtet werden, da diese Kerne den Kanal des Darmspiegelungsgerätes verstopfen können. Am Tag vor der Untersuchung müssen Sie mittags vier Liter Darmspüllösung trinken und dürfen danach nichts mehr essen. Am nächsten Tag sollten sie noch einmal ca. zwei Liter Darmspüllösung trinken, bis der Stuhl aussieht wie Kamillentee ohne Bröckchen. Die Darmspülung ist insgesamt anstrengend und belastend. Aber eine gute Darmspülung ist für die Darmspiegelung sehr wichtig und unerläßlich. Bei Ablagerungen oder Stuhlresten im Darm ist die Aussagekraft der Untersuchung sehr eingeschränkt.
  • Für die Darmspiegelung müssen Sie einen Tag vorher ein Aufklärungsgespräch geführt und den Aufklärungsbogen unterschrieben haben.
  • Weiterhin ist es wichtig, dass aktuelle Blutwerte, insbesondere die Anzahl der Blutplättchen und die Blutgerinnung vorliegen. Die Blutgerinnung gibt an wie „verdünnt“ ihr Blut ist. Medikamente wie ASS (Aspirin), Clopidogrel (Iscover), Falithrom/Marcumar sollten 5 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden.

Wie funktioniert die Darmspiegelung?

Nachdem Sie sich entsprechend auf die Untersuchung vorbereitet haben, werden sie in Linksseitenlage auf eine Liege gelegt. Nach Anlegen der Überwachungskabel wird Ihnen im Normalfall bzw. nach Ihrem Wunsch ein Medikament zum Schlafen verabreicht. Der/die untersuchende Arzt/Ärztin wird daraufhin Ihren After mit dem Finger untersuchen. Im Anschluss daran wird der Darmspiegelungsschlauch eingeführt. Es wird dann mit dem Gerät vorsichtig bis zum Blinddarm vorgegangen. Vom Blinddarm aus schaut der Untersucher noch durch die Bauhin’sche Klappe in Ihren Dünndarm. Danach wird gelegentlich ein Medikament verabreicht, das den Darm erschlaffen lässt, so dass dieser sich während der Untersuchung nicht mehr bewegt. Im Rückzug wird dann der Darm komplett angesehen und gegebenenfalls Polypen abgetragen oder Gewebeprobenentnommen.

Müssen Polypen entfernt werden?

Nicht jeder Polyp im Darm ist ein bösartiger Polyp. Man kann bei der Untersuchung dem Polypen nicht ansehen, ob er gut oder bösartig ist. Daher sollten immer alle Polypen im Darm entfernt werden. Irgendwann wird aus nahezu jedem Polypen einmal Darmkrebs. Durch das Entfernen der Polypen kann man dem Darmkrebs vorbeugen.

Was kann man während einer Darmspiegelung behandeln oder feststellen?

Am häufigsten werden bei der Darmspiegelung Polypen festgestellt. Diese können während der Untersuchung mit einer kleinen Schlinge entfernt werden. Engstellen im Darm können während der Untersuchung mit einem Ballon erweitert werden und Blutungen im Darm können mit Medikamenten oder kleinen Metallclips zum Stillstand gebracht werden. Engstellen im Dickdarm durch einen Tumor können mit kleinen Metallstent erweitert und offen gehalten werden. Dies ist nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten, die während einer Darmspiegelung durchgeführt werden können.

Gibt es bei der Darmspiegelung Risiken?

Sowohl bei der Magen- als auch bei der Darmspiegelung gibt es das Risiko den Darm oder Magen zu verletzen. Es können kleine Verletzung entstehen, die von alleine wieder heilen. Insbesondere bei der Entfernung von Polypen im Dickdarm oder bei Entzündungen im Dickdarm besteht die Gefahr, dass während der Untersuchung ein Loch in die Darmwand geschnitten wird. Diese sogenannte „Perforation“ kann entweder endoskopisch verschlossen werden oder es muss eine Operation erfolgen, bei der dieses Loch  verschlossen werden muss. Es kann auch vorkommen, dass Teile des Darmes entfernt werden müssen.

Wenn blutverdünnende Medikamente eingenommen werden und/oder Polypen entfernt werden, kann es während der Untersuchung zu Blutungen kommen. Diese Blutung können normalerweise während der Untersuchung bereits gestoppt werden. Es kann jedoch auch vorkommen, dass man eine zweite Untersuchung zur Blutstillung durchführen muss. Bei einem großen Blutverlust ist gegebenenfalls die Gabe von Fremdblut notwendig.

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