Radiojod-Therapie
Wann kann eine Radiojod-Therapie durchgeführt werden?
Wann kann eine Radiojod-Therapie durchgeführt werden?
Eine Radiojod-Therapie kann bei gutartigen als auch bei bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse durchgeführt werden.
Bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen besteht bei den Patienten häufig eine Überfunktion, ausgelöst durch einen oder mehrere heiße Knoten bzw. durch eine Autoimmunerkrankung vom Typ Basedow.
Liegt eine bösartige Tumorerkrankung der Schilddrüse vor, kann die Radiojod-Therapie sowohl nach der Operation zur Entfernung des restlichen, noch verbliebenen Schilddrüsengewebes, als auch zur Behandlung von Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, durchgeführt werden.
Wie funktioniert eine Radiojod-Therapie?
Wie funktioniert eine Radiojod-Therapie?
Die Schilddrüse benötigt für die Hormonsynthese Jod. Dieser Umstand wird bei der Radiojod-Therapie genutzt, um radioaktives, therapiewirksames Jod in die Schilddrüsenzellen einzulagern. Somit wird erreicht, dass selektiv Schilddrüsengewebe bzw. auch Metastasen von Schilddrüsentumoren von innen bestrahlt werden können. Gesundes Gewebe und andere Organsysteme werden somit weitgehend geschont.
Wie läuft eine Radiojod-Therapie in der Zentralklinik Bad Berka ab?
Wie läuft eine Radiojod-Therapie in der Zentralklinik Bad Berka ab?
Die Radiojod-Therapie besteht aus zwei Teilen, dem ambulanten Radiojod-Test und der eigentlichen stationären Durchführung der Radiojod-Therapie.
Am Tag der stationären Aufnahme wird die Therapie-Jodkapsel verabreicht. Der Patient muss dabei mindestens vier Stunden im Vorfeld nüchtern sein und darf im Anschluss 2 Stunden nichts essen.
Aufgrund des Strahlenschutzes ist ein Mindestaufenthalt von 48 Stunden auf unserer Therapiestation erforderlich. Im Durchschnitt ist mit einer Verweildauer von ca. vier Tagen zu rechnen, nur in seltenen Fällen beträgt der stationäre Aufenthalt bis zu zwei Wochen.
Eine absolute Kontraindikation für die Radiojod-Therapie stellt eine bestehende Schwangerschaft und Stillzeit dar.
Was muss ich als Patient beachten?
Was muss ich als Patient beachten?
Das radioaktive Jod wird innerhalb der ersten zwei Tage überwiegend mit dem Urin ausgeschieden, kleinere Mengen jedoch auch über die Schweiß- und Speicheldrüsen.
So ist es schließlich möglich, dass Gegenstände und auch Kleidung mit radioaktivem Jod kontaminiert werden können. Vor der Entlassung werden die persönlichen Gegenstände bzw. Kleidung aus diesem Grund gemessen und im Fall einer Kontamination bei uns gelagert, bis eine bestimmte Freigrenze erreicht ist. Danach erhalten Sie selbstverständlich alle Sachen wieder zurück. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, möglichst wenige und nur unbedingt notwendige persönliche Gegenstände, bzw. ältere Kleidung für den stationären Aufenthalt mitzubringen.
Bitten beachten Sie, dass Rauchen auf unserer Therapiestation nicht gestattet sowie aufgrund des Strahlenschutzes kein Empfang von Besuch oder Angehörigen möglich ist.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Temporäre Schwellung der Schilddrüse, durch Eiskrawatte behandelbar
- Kurzzeitige Verstärkung der Überfunktion und Notwendigkeit der Einnahme eines Medikamentes
- Mundtrockenheit durch die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Speicheldrüsen, Prophylaxe durch das Lutschen von Bonbons möglich
- Verschlechterung einer begleitenden endokrinen Orbitopathie (häufig im Rahmen einer Autoimmunthyreopathie Typ Basedow)
- Posttherapeutische Unterfunktion mit der Notwendigkeit einer lebenslangen Einnahme von Schilddrüsenhormonen
Wie geht es nach der Radiojod-Therapie für mich als Patient weiter?
Wie geht es nach der Radiojod-Therapie für mich als Patient weiter?
Im Anschluss an die Radiojod-Therapie ist eine lebenslange Nachsorge für den Patienten unerlässlich. Sie erfolgt zunächst nach 6 und 12 Monaten mittels einer Ultraschalluntersuchung und Szintigraphie und dann in jährlichen Abständen beim Nuklearmediziner.
Die Radiojod-Therapie führt in der Regel zu keiner Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit, bei bestimmten Berufsgruppen (z. B. Erzieher in Kindertageseinrichtungen) muss im Anschluss an die Therapie ggf. Rücksprache gehalten werden.
Sollte ein Kinderwunsch bestehen, sollte eine Schwangerschaft in den ersten 6 Monaten nach Radiojod-Therapie vermieden werden.