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Borreliose

Definition

Die Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die von Zecken übertragen wird. Erreger sind Borrelia burgdorferi oder Varianten. Die Erkrankung darf nicht mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer Viruserkrankung, verwechselt werden.

Häufigkeit

Je nach Region beträgt die Durchseuchung der Zecken mit dem Krankheitserreger in Europa 10 bis 20%. Regional unterschiedlich ist auch die Erkrankungshäufigkeit, die bei ca. 1 Erkrankung auf 1.000 bis 2.000 Personen pro Jahr liegt. Etwa 3 bis 6% der Bevölkerung erkranken irgendwann im Laufe des Lebens an dieser Infektion. Deutlich höher ist die Infektionsquote, ohne dass eine Erkrankung jemals vorgelegen hat oder ausbrechen wird (erkennbar am Antikörper-Titer im Blut). Statistisch gesehen kommt es nur nach etwa jedem 100. Zeckenbiss zu einem Erythema migrans (Hautrötung), nur nach jedem 400. Biss zu einer ernsthafteren Erkrankung.

Symptomatik

Die Erkrankung wird üblicherweise in drei Stadien eingeteilt. Das erste Krankheitsstadium besteht aus grippalen Allgemeinsymptomen, einer umschriebenen Hautrötung (Erythema migrans) oder einer knötchenartigen Haut- und Unterhautentzündung. Das zweite Krankheitsstadium besteht meist aus einer schmerzhaften Nervenentzündung (Meningopolyneuritis Bannwarth). Seltener sind Entzündungen der Muskeln, des Herzens, der Augen, Leber oder Lunge. Im dritten Stadium kann es zu einer Gelenksentzündung (Lyme-Arthritis) oder chronischen Hautentzündungen kommen. Die Patienten erkranken meist nur an einem oder wenigen Symptomen.

Diagnose

Die Diagnose stützt sich auf die Vorgeschichte eines Zeckenbisses (der jedoch häufig nicht bemerkt wird, da er schmerzlos ist) und die serologischen Befunde. Für die Erkrankungen des Nervensystems ist in der Regel auch der Nachweis einer entzündlichen Reaktion im Nervensystem anhand einer Lumbalpunktion („Nervenwasserpunktion“) erforderlich. Sehr wichtig ist es, die tatsächlichen Erkrankungen von den viel häufigeren Beschwerden (anderer Ursache) bei gleichzeitig zufällig vorhandenen Antikörper-Titern (durch frühere symptomlose oder bereits abgeklungene Infektion) abzugrenzen. Die Antikörper-Titer nach durchgemachter Infektion bleiben nicht selten lebenslang erhalten, ohne dass eine Erkrankung vorliegt! Eine routinemäßige Suche nach Borrelien-Antikörpern bei symptomfreien Patienten ist nach wissenschaftlichen Untersuchungen nicht sinnvoll.

Therapie

Die Behandlung besteht in der Gabe von Antibiotika für die Dauer von 2 bis 3 Wochen. Längerdauernde Behandlung sind wissenschaftlich nicht begründet und können im Einzelfall schwerwiegende Nebenwirkungen nach sich ziehen. Die gebräuchlichsten Antibiotika sind Doxycyclin und Ceftriaxon. Eine prophylaktische Behandlung nach Zeckenbiss ohne Symptome ist nicht sinnvoll. Eine Impfung steht nicht zur Verfügung. In den ersten beiden Krankheitsstadien kommt es meist zur einer Spontanheilung, eine antibiotische Behandlung ist zur Verkürzung des Krankheitsverlaufes und zur Vermeidung späterer Manifestationen dennoch sinnvoll. Im Stadium III gelingt nicht immer eine vollständige Ausheilung, auch nicht durch wiederholte antibiotische Behandlungen.

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