Polyneuropathie
Definition
Unter eine Polyneuropathie versteht man die Störung mehrerer Nerven.
Ursachen
In Mitteleuropa sind der Diabetes mellitus und übermäßiger Alkoholkonsum die mit Abstand häufigsten Ursachen einer Polyneuropathie. Bei jedem zweiten an einer Polyneuropathie erkrankten Patienten ist jedoch eine zum Teil sehr aufwändige Untersuchung erforderlich, um die Erkrankungsursache zu klären. Selbst mit großem Aufwand gelingt dieses bei etwa jedem dritten bis vierten dieser Patienten jedoch nicht.
Zu den üblichen Untersuchungen gehören eine elektrophysiologische Untersuchung der Nerven und Muskeln (Elektroneuro- und -myographie), eine Lumbalpunktion („Nervenwasseruntersuchung“) sowie zahlreiche andere Laboruntersuchungen. Manchmal ist es auch notwendig, Gewebeproben aus Muskeln oder Nerven zu untersuchen. Je nach Verdachtsmoment können noch weitere, vor allem internistische Untersuchungen hinzukommen.
Mittels einer Familienuntersuchung kann man erbliche Erkrankungen am besten klären.
Therapie
Ziel ist es, die Ursache der Polyneuropathie zu beseitigen (daher auch die manchmal aufwändige Diagnostik). Gelingt dies nicht, so kann man mindestens aus der Polyneuropathie resultierende Schmerzen und Missempfindungen meist medikamentös bessern. Lähmungen lassen sich in sehr beschränktem Maße trainieren, ggf. sind Orthesen erforderlich. Taubheitsgefühle sind nicht zu beeinflussen.