Demenz
Definition
Unter einer Demenz versteht man einen erworbenen Mangel an kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, sodass die sozialen und beruflichen Funktionen beeinträchtigt sind.
Ursache
Einer Demenz können eine Vielzahl von Ursachen zugrunde liegen. Die häufigsten Ursachen sind die Alzheimersche Erkrankung und Hirndurchblutungsstörungen (entweder Hirninfarkte oder schleichende Durchblutungsstörungen im sog. Marklager). Daneben gibt es ursächlich aber eine große Zahl schicksalhafter, neurodegenerativer Erkrankungen, aber auch behandelbare entzündliche und Stoffwechselstörungen. Eine Demenz kann auch durch eine Depression vorgetäuscht werden.
Häufigkeit
Demenzen finden sich ganz überwiegend bei älteren Personen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. So sind bei den 65- bis 69-Jährigen etwas mehr als 1% an einer Demenz erkrankt, bei den über 90-Jährigen mehr als jeder Dritte.
Diagnose
Die Diagnose einer Demenz wird anhand der Anamnese, Fremdanamnese, Verhaltensbeobachtung und von Testuntersuchungen gestellt. Ist die Diagnose gestellt, so ist es erforderlich, zur Klärung der Ursache mindestens ein Computer-, besser ein Magnetresonanztomogramm des Gehirns anzufertigen. Häufig ist es sinnvoll, auch den Liquor cerebrospinalis zu untersuchen, beispielsweise um eine Entzündung auszuschließen oder die Diagnose neurodegenerativer Erkrankungen einschließlich der Alzheimerschen Erkrankung zu untermauern. Daneben sind andere Laboruntersuchungen notwendig. Manchmal trägt auch das Elektroenzephalogramm („Hirnstrombild“) zur Diagnosefindung bei. In Einzelfällen sind aufwändige bildgebende Verfahren wie SPECT oder Positronenemissionstomographie (PET) sinnvoll.
Therapie
Wünschenswert, wenn auch nur bei wenigen Patienten möglich, ist eine Beseitigung der Krankheitsursache. Für viele neurodegenerative, schicksalhafte Demenzformen wie die Alzheimersche Erkrankung stehen Medikamente zur Verfügung, die den Verlauf günstig beeinflussen können, die Krankheit aber nicht beseitigen. In fortgeschrittenen Krankheitsstadien ist es oft notwendig, vor allem nächtliche Unruhezustände oder andere psychische Störungen medikamentös zu lindern. Schluckstörungen können eine Sonderernährung erforderlich machen. Oft ist Physiotherapie sinnvoll.