Multiple Sklerose (MS)
Definition
Die MS ist eine entzündliche, entmarkende (demyelinisierende) Erkrankung des Zentralnervensystems.
Ursachen
Die Ursache der MS ist nach wie vor unbekannt. Es gibt offensichtlich eine erbliche Disposition, diese Erkrankung zu entwickeln. Familiär gehäufte Erkrankungen sind aber selten. Daneben spielen aber Umwelt- und viele, noch nicht bekannte Faktoren eine entscheidende Rolle.
Häufigkeit
Die MS ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Es erkranken etwa 4 auf 100.000 Personen pro Jahr. Betroffen ist vor allem das mittlere Lebensalter, Frauen erkranken fast doppelt so häufig wie Männer.
Symptomatik
Die Symptome der MS sind höchst vielgestaltig. Sie reichen von Sehstörungen über Lähmungen, Gefühlsstörungen, Gleichgewichtsstörungen bis zu Störungen von Blase und Mastdarm. Auch psychische Veränderungen und Schmerzen können auftreten.
Die Störungen treten entweder schubweise auf und können sich dann auch wieder zurückbilden oder sie entwickeln sich schleichend.
Diagnostik
Die Diagnose kann anhand der charakteristischen Verlaufsmuster sowie der Störungen, die auf Schädigungen an verschiedenen Stellen des Zentralnervensystems hinweisen, schon vermutet werden. Gesichert wird sie durch den Nachweis von Entzündungsherden im Magnetresonanztomogramm des Schädels und von entzündlichen Veränderungen im Liquor cerebrospinalis („Nervenwasser“). Elektrophysiologische Untersuchungen können Hinweise auf vom Patienten nicht bemerkte weitere Schäden liefern und damit die Diagnose stützen.
Therapie
Man unterscheidet zwischen einer Behandlung der einzelnen Schübe und einer Prophylaxe, die das Auftreten von Schüben oder Verschlechterungen vermeiden soll. Die Schubbehandlung besteht in der hochdosierten Gabe von Glukokortikoiden („Kortison“). Zur Prophylaxe stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die meist in Unterhaut oder Muskel injiziert werden müssen (ein- bis mehrmals pro Monat) oder die in ein- oder mehrmonatigen Abständen als Infusion verabreicht werden.
Je nach Beeinträchtigung sind zudem physikalische Maßnahmen (Krankengymnastik), spastiklösende Medikamente, Schmerzmittel oder andere Maßnahmen und Präparate sinnvoll.