Osteoporose
„Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine unzureichende Knochenfestigkeit und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist, welche zu einer erhöhten Knochenbrüchigkeit führt.“
Die Osteoporose wird teils als „normaler Alterungsprozess“ angesehen. Bei ständigen Umbauprozessen im Knochen stehen Bildung und Abbau von Knochenbälkchen nicht mehr im Gleichgewicht, sondern es überwiegt durch unterschiedliche Einflüsse vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren der Knochenabbau. Die innere Struktur des Knochens wird ausgedünnt und die Stabilität des Knochens geht allmählich verloren.
Ursachen der Osteoporose
- Geringes Körpergewicht durch Mangelernährung/ Anorexie
- Geringe Kalziumaufnahme
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Alkohol-/ Kaffeekonsum
- Bestimmte Medikamente (Kortison)
- Hormonumstellung der Wechseljahre
- Niedriger Testosteronspiegel (Männer)
- Fortgeschrittenes Alter
- Osteoporose in der Familie
- Rheumatische Erkrankung
- Kalziumverlust durch häufiges Stillen
In Deutschland leiden 7,8 Millionen Patienten an Osteoporose. Jede zweite Frau über 50 Jahre ist an Osteoporose erkrankt. Die durch Osteoporose verursachten Kosten liegen bei über 5 Milliarden Euro pro Jahr. Nur 22% der 7,8 Millionen Osteoporosepatienten erhalten osteoporosespezifische Medikamente
Häufigkeit und Unfallmechanismus
Im Rahmen des EPOS (European Prospective Osteoporosis Study)-Projektes wurde festgestellt, dass jährlich ca. 1,9 Mio. europäische Frauen über 50 Jahren eine neue Wirbelkörperfraktur im Rahmen ihrer Osteoporose-Erkrankung erleiden. Aber nicht nur die Frauen leiden unter dieser Erkrankung, sondern auch bei ca. 900.000 europäischen Männern treten jährlich neue Wirbelkörperfrakturen auf.
Die Wirbelkörperbrüche, die bei Osteoporose auftreten können, treten oft schleichend auf. Ein Unfallereignis oder kräftige Gewalteinwirkung als auslösende Ursache des Bruches ist selten in Erinnerung.
Dieses allmähliche Einbrechen der Wirbelkörper ist anfangs auf Röntgenbildern noch nicht zu erkennen. Lediglich die verminderte Wirbelkörperhöhe und Knochendichte in den angrenzenden Wirbelkörpern kann im weiteren Verlauf einen Hinweis auf die Ursache der Beschwerden geben.
Kollabiert der Wirbelkörper tritt ein verstärktes Schmerzereignis auf.
Behandlungsziel und Prognose
Das Ziel der operativen Behandlung ist die deutliche Reduktion der Schmerzen und die Wiederherstellung der Belastbarkeit der Patienten. Es stehen unterschiedliche Verfahren zur Therapie zu Verfügung.
Das minimal-invasive Einbringen von Knochenzement hat als Hauptziel die Schmerzreduktion. Teilweise kann ein Wiederaufrichten der Wirbelkörperhöhe erreicht werden. Die benachbarten Wirbelkörper sollen somit eine günstigere Druckbelastung erfahren. Manchmal sind jedoch aufwendigere Operationen erforderlich. Wenn möglich werden diese ebenfalls in einem minimal-invasiven Verfahren operiert. (MIC, perkutane dorsale Stabilisierung)
Durch die Operation wird die Osteoporose nicht behandelt. Lediglich die Folgeschäden können hierdurch therapiert werden.
Ein Patient, der aufgrund der Osteoporose einen Bruch erlitten hat, ist hochgradig gefährdet einen weiteren/ anderen Knochenbruch zu einem späteren Zeitpunkt zu erleiden. Deshalb erhalten Patienten mit verminderter Knochendichte in unserer Klinik eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie). Eine medikamentöse Therapie wird von uns begonnen, sofern dies noch nicht durch den Hausarzt geschehen ist. Unsere Empfehlung wird im Arztbrief an den weiterbehandelnden Kollegen ausgesprochen.
Dadurch lässt sich das Risiko eines weiteren osteoporotischen Bruches nur verringern aber nicht ausschließen.